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Es ist der Ort meiner revolutionären Pflicht zur aufmerksamen technischen Verfolgung und eventuell zum weiteren Eingriff in dieses Verfahren, um meinen Beitrag zu leisten um der allmächtigen Staatsraison und ihrer Negierung und Verfälschung der Wahrheit, vielleicht sogar zur Verdeckung eines eigenen blutigen inneren Gegensatzes, meine menschliche und revolutionäre Integrität entgegenzusetzen.
Es ist der Ort, um gegen die Negierung und Verleumdung meines revolutionären Einsatzes und damit des revolutionären Widerstandes und Kampfes allgemein aufzuzeigen, dass keine Klassenjustiz jemals ein Ort der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Lösung von sozialen Konflikten und Ungerechtigkeiten sein kann, weil sie in ihre Rolle zur Durchsetzung der Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Ausbeutung soziale Konflikte und individuelles und kollektives Leiden geradezu hervorruft und/oder verschärft.
Zu dieser revolutionären individuellen und kollektiven Pflicht gegenüber mir, den mir persönlich, sozial und politisch nahen und solidarischen Leuten und allgemein dem Widerstand und revolutionären Kampf gehört, dass ich hier klar und deutlich erkläre, dass ich in der vollumfänglichen Übernahme der Verantwortung eines auch bewaffnet kämpfenden Revolutionärs niemals kriegsverbrecherische Tötungen oder Hinrichtungen von militärischen Gegnern und schon gar nicht von unbeteiligten Menschen vorgenommen habe, dass ich niemals unbewaffnete, entwaffnete, wehrlose, gefangene Gegner oder Gegner, die weder durch Waffen noch durch Macht über Waffen mich oder andere tödlich bedroht haben je getötet habe. Und schon gar nicht habe ich wehrlosen am Boden liegenden Gegnern in den Kopf geschossen oder gar auf sie "eingeginggt". Solche Niedertracht ist für mich schlicht nicht denkbar. Auch auf das Rote Kreuz habe ich niemals geschossen, und selbstverständlich habe ich auch nie einem flüchtenden und vielleicht dazu noch unbewaffneten Menschen oder Gegner in den Rücken geschossen. . . Und ich hätte solche Verbrechen gegen die Menschheit auch mit einer staatlichen Lizenz zum Töten und in irgend einer Uniform je begehen können!
Im Gegenteil, in meiner ganzen Härte und Bestimmtheit im revolutionären Kampf, die ich mir in langen Jahren und vielerorts angeeignet hatte, habe ich, und das ist gerichtsnotorisch, eine Praxis klar unter Beweis gestellt, die das Leben des militärischen Gegners auch unter Inkaufnahme eines viel höheren Risikos für mein eigenes Leben, meine eigene Unversehrtheit und Freiheit möglichst schützen wollte. Und zwar indem ich mich anlässlich der militärischen Auseinandersetzung in Massa, Italien, auf den Versuch beschränkt habe, einen auf allen Ebenen überlegenen Gegner punktgenau, absichtlich und aus nächster Nähe bloss mit zwei Schüssen in den Arm zu neutralisieren, mit dem er die eigene Waffe ergreifen wollte. Deswegen wurde ich verletzt, gefangengenommen und stehe nun hier.
Abschliessend möchte ich hier auch noch ganz klar und deutlich sagen, dass ich für die Tötung, in Brusio 1989, des zum Töten wohlausgebildeten und -bewaffneten Soldaten des Staates der bürgerlichen Industrie- und Finanzoligarchie der Schweiz, Herrn Moser, in keiner Art und Weise verantwortlich bin!
Marco Camenisch, geb. 21.01.1952 in Schiers, Schweiz.
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