Bulletin Nr. 24; Mai 1999
Inhaltsverzeichnis
Zwangsmedikation im Ausschaffungsverfahren:
Der Fall «Ahmad H.» wirft grundsätzliche Fragen auf
Am 12. Januar 1999 hat «augenauf» erstmals zum Mittel der «urgent
action» gegriffen. Wie haben unsere Leserinnen und Leser aufgefordert, bei
den Zürcher Behörden für den psychisch kranken Ahmad H. zu intervenieren
und gegen die sich häufenden Zwangsmedikationen im Ausschaffungsverfahren
zu protestieren. Ihre Reaktionen haben viel in Bewegung gesetzt.
Tod bei der Ausschaffung
augenauf fordert parlamentarische Untersuchungskomission
Pressecommuniqué vom 4. März 1999
Repression gegen junge Männer aus Afrika
Die Konstruktion des Ameisendealers
Immer noch gilt in den Schweizer Städten: Wer dem Bild des Dealers
entspricht, der wird auch zum Dealer gemacht – und muss dafür ins Gefängnis.
Angola und die Schweiz:
Flüchtlinge werden zurückgeschafft – Diamanten bleiben
Obwohl der Bürgerkrieg in Angola wieder voll entflammt ist, werden
weiterhin abgewiesene Asylbewerber nach Angola ausgeschafft. Auf der
anderen Seite profitieren multinationale Unternehmen in der Schweiz direkt
von diesem Krieg. Die ganze Verlogenheit schweizerischer Flüchtlings- und
Aussenpolitik wird am Beispiel Angolas offensichtlich. Um die Opfer des
Krieges, bei dem hier kräftig mitverdient wird, will man sich nicht kümmern.
Verletzung der Menschenwürde in Winterthur
In Zürich nichts neues
«Das Wort Rassismus hat in der Stadtverwaltung keinen Platz»
Die Zürcher SP-Stadträtin Esther Maurer, seit April 98 Vorsteherin
der Stadtpolizei Zürich, bewegt sich in den Fussstapfen ihres Vorgängers
Robert Neukomm. Auf den Brief eines Augenzeugen rassistisch inspirierter
Polizeigewalt reagiert Maurer wie Neukomm: Sie übernimmt vorbehaltslos die
Schilderung der ihr untergebenen Polizisten und bezeichnet den Augenzeugen
als aggressiven Behinderer einer Amtshandlung.
Flüchtlinge aus Sierra Leone werden nach Gambia geschafft
Mit Handschellen ins Nachbarland
Im Oktober 1998 machte ein augenauf-Mitglied im Flughafen Kloten
Bekanntschaft mit einer Frau aus Sierra Leone. Diese wurde im Transit
festgehalten und befürchtete ihre Rückschaffung. Sie bekam vom
augenauf-Mitglied unsere Adresse mit der Aufforderung, sich zu melden. Im
Dezember schrieb uns die Frau von Gambia aus einen Brief. augenauf druckt
nachfolgend eine übersetzte und leicht bearbeitete Fassung dieses Briefes
ab.
Ausschaffung eines psychisch Kranken nach Kosova
«Die Wegweisung ist sofort zu vollziehen»
Die Ende Januar vollzogene Ausschaffung des heute 22jährigen Q.A.
nach Kosova ist ein weiteres Beispiel, wie in der Schweiz die Behörden mit
psychisch kranken Menschen umgehen – man schafft sie aus, um sich weiterer
«Umtriebe» zu entledigen. Wie es den Menschen nach der Ausschaffung geht,
interessiert nicht.
Polizeiübergriff im Flughafentransit
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