Bulletin Nr. 25; Juli 1999
augenauf Basel
Seit dem 1. Mai 1999 existiert auch in Basel eine augenauf-Gruppe, die es
sich zum Ziel gesetzt hat, polizeiliche und behördliche Übergriffe zu
dokumentieren und zu denunzieren. augenauf Basel betreibt unter der Nummer
061/681 55 22 ein Telefon, das donnerstags von 18–20 Uhr besetzt ist. Sonst
kann auf dem Telefonbeantworter eine Nachricht hinterlassen werden.
Ein Anstoss, augenauf Basel zu gründen, war und ist die Auseinandersetzung
über die sogenannt unerträglichen Zustände im Kleinbasel, die der Drogen-
und Gassenszene angelastet werden. In den letzten Monaten hat sich die
Polizeipräsenz in diesem Quartier massiv verstärkt; Razzien, willkürliche
Personenkontrollen, Verhaftungen und Misshandlungen von Leuten auf der
Gasse sind mittlerwile an der Tagesordnung. Die behördlichen
«Aufwertungsbemühungen» für das Kleinbasel mit polizeilich-repressiven
Mitteln verdienen es, genau beobachtet zu werden.
Ein weiterer Grund, in Basel eine augenauf-Gruppe ins Leben zu rufen, sind
die Übergriffe auf MigrantInnen. Die permanente Verschärfung des
Asylgesetzes gibt dem Staat immer weitergehende repressive Instrumente in
die Hand, um gegen Leute vorzugehen, deren einziges Verbrechen darin
besteht, nicht EigentümerIn eines Schweizer Passes zu sein.
Im Bereich der Migration geht es augenauf Basel auch darum, den Kontakt mit
deutschen und französischen Menschenrechts- und Flüchtlingsgruppen
aufzubauen. Im nächsten Jahr wird neben der Empfangsstelle für Asylsuchende
auf dem Bässlergut in Basel ein Ausschaffungsgefängnis in Betrieb genommen.
Dies in Sichtkontakt zum deutschen Rückschaffungszentrum in Weil. Im
Grenzkanton Basel-Stadt drängt sich eine grenzüberschreitende
Zusammenarbeit geradezu auf.
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