Bulletin Nr. 28; Juli 2000
19 ausländische Frauen von Ausschaffung bedroht
Solidarisierungsaktion in Luzern
Eine gross angelegte Razzia der Luzerner Kantonspolizei am 16. Mai im
Luzerner Restaurant «Krienbrüggli» führte zu Personenkontrollen und
Festnahmen. Festgenommen wurden in erster Linie 19 ausländische Frauen, die
dort als Prostituierte illegalisiert arbeiteten. Keine der beiden lokalen
Zeitungen fand es notwendig, die Situation der betroffenen Frauen
aufzuzeigen. Aus der Presse war bloss zu entnehmen, dass die Fremdenpolizei
«für die Ausweisung der Frauen besorgt sein wird» (NLZ vom 18. Mai), welche
«zum Teil sehr jung und hübsch» (Luzerner Woche vom 24.Mai) waren.
Dies war für ein paar aktive Frauen in Luzern der Anlass, zu versuchen, den
Frauen aus dem «Krienbrüggli» eine Stimme zu geben. Es wurde ein Flugblatt
verfasst, welches sein Augenmerk den wahren Verliererinnen dieser
polizeilichen Repression schenkte. Dieses Informationspapier wurde in der
ganzen Stadt aufgelegt und zudem bei Flyeraktionen unter die Menschen
gebracht. Parallel dazu wurde ein Leserinnenbrief eingesendet - er ist
erschienen in der NLZ vom 30. Mai - und beim unabhängigen Luzerner Radio
«3fach» ein Interview gemacht.
Auch wenn der Erfolg dieser Aktion nicht messbar ist, so ist doch gewiss,
dass einige Menschen in Luzern ein anderes Bild von diesem Ereignis haben
werden, als jenes Bild, das die Zeitungen verbreiteten.
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