Bewilligte Demonstration am 20. März 2010
Besammlung: 14.00 Uhr beim Landesmuseum, gleich neben dem Hauptbahnhof Zürich
Schlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz Zürich
Repression und Ausgrenzung gegenüber allem, was vom neoliberalen Mainstream abweicht, wird in der Schweiz immer mehr die Regel. Betroffen sind die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen:
Migrant_innen, Arbeitslose, IV- und Sozialhilfebezüger_innen, Hausbesetzer_innen, autonome Bildungskreise und Selbstbestimmung fordernde Studierende. Gesetzesverschärfungen gegen Flüchtlinge, Polizeigewalt, die Räumung nicht kommerziell orientierter Freiräume, Überwachung und Fichierungen bis hin zu DNA-Entnahmen dienen der Ausgrenzung und Isolierung von Menschen, die Ungerechtigkeit erfahren oder an reellen Alternativen arbeiten.
Mit derartigen Isolationsstrategien wird die Solidarität unter Anders- und Weiterdenkenden systematisch zu verhindern versucht. Gleichzeitig wird durch deren Kriminalisierung von drängenden Problemen abgelenkt. So werden die Ursachen der Wirtschaftskrise von Politik und Medien unter den Tisch gekehrt. Tatsache ist: immer mehr Menschen leben unter dem Existenzminimum, während 3 Prozent (!) der Steuer- pflichtigen in der Schweiz über mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens verfügen. Jugendliche finden keine Lehrstellen, universitäre Bildung wird von Grosskonzernen geformt, in Zürich herrscht Wohnungs- not bei gleichzeitig etlichen Luxusneubauten. Während Konzerne globalisiert werden, werden auf der Bevölkerungsebene Nationalismus und Rassismus geschürt.
Wir demonstrieren heute, weil wir uns nicht zu «Minderheiten» abstempeln lassen. Wir repräsentieren unterschiedlichste Ideen, Herkünfte und Ziele, aber wehren uns gemeinsam und verstärkt gegen die Isolations- strategien, die wir erfahren. Wir lassen uns nicht marginalisieren: wir befinden uns mitten in der Gesellschaft und thematisieren aktuellste Probleme, die von der offiziellen Politik verschwiegen werden. Wir leben Solidarität und beleben damit eine neue, andere Welt, in der Menschen mehr zählen als Profit. Wir wollen ein menschenwürdiges Leben für alle, ein Bleiberecht für alle, Lehrstellen für Jugendliche (auch Sans-Papiers!) und günstige Wohnungen überall in der Stadt sowie eine offene und kritische Universität.
Wir laden alle herzlich ein, sich dem (bewilligten) Demonstrationszug anzuschliessen. Besammlung: 20. März, 14 Uhr, Landesmuseum.
www.bleiberecht.ch