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Der Kanton Wallis feiert sich heute, am 7. September 2002, an der Expo.02
auf der Arteplage Biel. Dabei werden die Sonnenseiten des Kantons gezeigt:
Masken, Wein, Kunst, Kultur.
Samson Chukwu hat die Schattenseiten dieses Kantons kennengelernt. Der 27-jährige
Nigerianer wurde am 1. Mai 2001 im Ausschaffungsgefängnis Granges, Sion,
getötet. Zwei Walliser Beamte drückten ihn in der Zelle bäuchlings zu Boden
und rissen seine Arme nach hinten, um ihn in Handschellen zu legen. Einer
der beiden Beamten setzte sich mit seinen ganzen 79 Kilo auf Samson Chukwus
Rücken. Der Ausschaffungshäftling erstickte.
Der junge Nigerianer starb den so genannten plötzlichen Gewahrsamstod. Dieser
tritt ein, wenn psychischer und physischer Stress für einen erhöhten Sauerstoffbedarf
sorgen. Kann das Opfer nicht genug Atem holen, erstickt es. Auf diese Weise
sind schon in ganz Europa Flüchtlinge gestorben. Die beiden Polizeibeamten
und ihre Vorgesetzten behaupten, darüber nicht informiert gewesen zu sein
- obwohl der plötzliche Gewahrsamstod in Polizeikreisen international seit
Jahren diskutiert wird. Alle Verfahren gegen die Polizisten und ihre Vorgesetzten
sind vor den Walliser Gerichten und vor dem Bundesgericht abgeschmettert
worden. Ein Mann stirbt in den Händen von zwei Polizisten, und niemand ist
Schuld daran.
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