Bulletin Nr. 32; September 2001
Basler Polizisten - die Besten in Sachen Todesschüsse
Die Basler Polizisten, die in der Nacht auf den 24. August einen 28-jährigen Autodieb bis nach Frankreich
verfolgten und dort erschossen, haben nicht in Notwehr gehandelt. «Dies war keine Frontalkollision, weshalb
es nicht zu einer Notwehrsituation gekommen ist», sagt der ermittelnde Staatsanwalt in Mulhouse dazu. Die
Polizisten, die den mit seinem Auto in einem Graben feststeckenden unbewaffneten Elsässer mit 18 Schüssen
eindeckten, sind vorderhand vom Aussendienst suspendiert. Dass sie die Beifahrerin mit ihrem Kind nicht
verletzten, ist purem Glück zuzuschreiben.
Der Mulhouser Staatsanwalt ermittelt nun gegen die Basler Beamten wegen Verdachts auf Gewaltanwendung mit
Todesfolge, ein Tatbestand, der in Frankreich mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft wird.
Bereits am 27. Dezember letzten Jahres erschoss ein Basler Polizist einen mutmasslichen Autodieb im
Schwarzwaldtunnel. Die «Basler Zeitung» fragt nun: «Wenn in Kleinbasel Rechtsradikale rumprügeln, fehlt es
an Polizeikräften. Für die Verfolgung eines Autodiebs werden jedoch mehrere Einsatzwagen mobilisiert - der
Flüchtige kommt ums Leben.» Und augenauf fügt an: Wann endlich halten die «Hüter von Recht und Ordnung»
wenigstens ihre eigenen Gesetze ein und üben sich nicht mehr primär in Todesschüssen, Prügeln und
Diskriminierung?
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