«Eine vermummte Person führt mich ab. Ich muss alles, was ich dabei habe, in einen Plastiksack stecken (2 Fanschals, Portemonnaie, Hausschlüssel, Tramabo, Handy), ich werde kontrolliert, die Hände werden mir mit Kabelbinder zusammengebunden, der Plastiksack wird mir um den Hals gehänggt und ich lande mit 5 anderen Fans in einem Kastenwagen.
Am Polizeiposten angekommen, werden wir mit der Begrüssung "Wer sich von den Kabelbindern löst, darf auf dem Posten übernachten." begrüsst. Wir werden in einen Gang befördert, wo ca. 100 Fans vor uns stehen und darauf warten, dass man sie ins Gebäude lässt. Möglichkeiten zu essen, zu trinken oder auf die Toilette zu gehen: Nein!
Nach fast 4 Stunden Wartezeit in der Kälte, mit zusammengebundenen Händen und einem Plastiksack um den Hals, darf ich endlich ins Gebäude gehen und werde von den Kabelbindern befreit. Ich spüre meine Hände nicht mehr, und die Schultern und der Nacken schmerzen. Ich werd nochmals kontrolliert, Fotos geschossen, der Plastiksack wird mir weggenommen, ich bekomme eine Nummer auf die Hand geschrieben und ich werde in eine Zelle gesperrt, wo bereits schon ca. 80 Fans drinsitzen, darunter Familienväter und Minderjährige. Es besteht nun die Möglichkeit, die Toilette zu benutzen und Wasser zu trinken. Die Zelle fühlt sich immer mehr. Zwischendurch kommt ein Polizist vor die Zelle und fragt ob wir einen schönen Sonntag gehabt haben.»
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